Coda ist eine Abkürzung und steht für Children of Deaf Adults. Coda bezeichnet die Identität von Kindern gehörloser Erwachsener. Es sind also Kinder, deren Eltern gehörlos , spätertaub, schwerhörig sind oder die zumindest einen hörgeschädigten Elternteil haben. Etwa 90 % der gehörlosen Eltern bekommen hörende Kinder. Demnach sind nur ca. 10% der Kinder gehörloser Eltern ebenfalls gehörlos.
Wir unterscheiden Codas = Children of Deaf Adults (erwachsene Kinder) und Kodas = Kids of Deaf Adults (0-17). Der Unterschied liegt also im Alter der Person.
Maßgeblich prägend für das Coda/Koda Dasein ist, dass die hörenden Kinder von gehörlosen Eltern in zwei unterschiedlichen Kulturen und mit zwei unterschiedlichen Sprachen aufwachsen. In ihren Familien und den Gehörlosengemeinschaften wird Gebärdensprache verwendet. Diese bringt eigene soziale und kulturelle Normen mit sich, die sich von der hörenden Welt stark unterscheiden. Hörende Kinder haben aufgrund ihres direkten Umfeldes (durch Verwandte, Bekannte, Kindertagesstätte, Nachbarn und verschiedene Medien) auch Kontakt und Zugang zur Lautsprache. Durch die Sozialisation innerhalb von zwei Sprachen und Kulturen haben Codas die Möglichkeit, sich zwei Kulturkreisen zugehörig zu fühlen.
Codas wachsen in einer bilingualen Situation auf. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie beide Sprachen akzeptieren, erlernen und benutzen. Mit den unterschiedlichen Kulturen müssen Sie trotzdem klarkommen.
Text und Video mit freundlicher Genehmigung von Gerti Schaupp-Böhm vom Kinderschutz München
Warum ich zu jedem Coda-Wochenende gehe
Über das schwierige Verhältnis einer Tochter zu ihren gehörlosen Eltern und ihre neue „Familie“
Magdalena Grzyb (Coda)
Weitere Informationen in Internet
Marion Kovacs (gehörlös, 3 hörende Kinder): Das Zusammenleben von gehörlosen Eltern und hörenden Kindern
Generation Prouda, DGZ 2017/12
Eingekeilt zwischen zwei Welten fristeten hörende Kinder von tauben Eltern – sogenannte Codas – lange ein Schattendasein, trugen eine schwere Bürde und blieben als Erwachsene den Gehörlosen weitgehend fern. Erst seit gut einem Jahrzehnt zeichnet sich ein Wandel ab.
Zum Artikel über Daniel Rose (Coda)
Barrierefrei aufgerollt mit Isabella Rausch
Isabella Rausch (Coda) arbeitet als freiberufliche Dolmetscherin für Österreichische Gebärdensprache
Barrierefrei aufgerollt Radiosendung (für hörende Webseitenbenutzer) Text kann eingeblendet werden